B Beith – Birke
27. Dezember bis 23. Januar – 3. Monat (Betula pendula – Weissbirke / Betula pubescens – Moorbirke)
Die Ersten Birken nach dem Eis
Vor 10.000 Jahren zeigten sich in Irland die ersten Birken nach einer Eiszeit von 2.5 Millionen Jahren. Als das Eis schmolz gab es viel Wasser, die Landschaft veränderte sich, der Boden wurde fruchtbar. Zuerst kamen Gräser, dann Wacholderbüsche und dann die ersten Bäume und das waren Birken.
Besonderheiten der Birke
Die Rinde eines jungen Baumes ist zuerst rotbraun, wird dann weiss bei der ausgewachsenen Birke. Sie hat leuchtend grüne Blätter, die sich im Herbst gelb färben. Mutig geht die Birke dorthin, wo noch kein anderer Baum zuvor war. Sie fühlt sich wohl in der säurehaltigen Erde der irischen Moorgebiete. Birken vermehren sich schnell, die Blüten oder Kätzchen verbreiten die leichten Samen mit Hilfe des Windes weit in der Umgebung. Bis 50 Meter rund um den Mutterbaum finden sich imposante zwei- bis zehntausend Samen pro Quadratmeter und Jahr. Die gefallenen Blätter enthalten Nährstoffe, die den Boden fruchtbar und sicher machen, andere Bäume folgen der Birke gerne. Will man ein Gebiet schnell bewalden, dann ist die Birke der erste Baum der Wahl.
‚Beith‘ in irischen Ortsnamen
Zahlreiche Ortsnamen in Irland enthalten einen Hinweis auf Birken. Glenveagh, Gleann Bheatha, das Tal der Birken, heute einer der sechs irischen Nationalparks, ehemals ein einsamer Ort mit Moor und See, später grosser Landsitz mit wundervollen Gärten, ist ein gutes Beispiel. Oder Rossbeigh, die südliche Strand, der in die Dingle Bucht ragt, heisst Rossbeigh, Ros Beithe, was die Landspitze der Birken bedeutet. Viele Namen in Irland weisen auf den einst dichten Baumbestand hin.
Bedeutung und Bräuche
Die Birke mit ihrer blassen Rinde ist ein schöner anmutiger Baum, dessen vielverzweigten Äste gerne zu Besen gebunden wurden und ein Rindenextrakt wurde beim Gerben von Leder genutzt.
Die Birke ist ein Symbol für Geburt und Wiedergeburt, Jugendlichkeit, Liebe und Reinheit. Nicht überraschend ist daher der Brauch einen Birkenzweig über eine Wiege zu hängen, um das Kind darin zu schützen, oder die Wiege aus Birkenholz zu fertigen. In vielen Teilen Europas wurden junge Birken in Häuser und Ställe gebracht um Fruchtbarkeit zu bringen.
Im irischen gibt es auch den Beinamen ‚finnbhean na coille‘, was schöne Frau des Waldes bedeutet.
In einigen Gegenden in Deutschland brachten junge Männer Birkenbäume zum Haus ihrer Liebsten um ihre Zuneigung zu bekunden und in Wales war ein Birkenzweig Zeichen einer verlässlichen Liebe.
Archäologen fanden in Hochdorf in Deutschland das Grab eines keltischen Königs, gekleidet in Seide und mit einem Hut aus Birkenzweigen.
Auch in der irischen Mythologie taucht die Birke mehrfach auf. Habt ihr schon vom Gott Aongus gehört, dem Gott der Liebe? Dieser junge Gott war so schön, dass stets vier Küsse in Form von Vögeln um ihn herumflogen. Die Birke ist eines seiner Symbole.
Im Ogham Alphabet steht die Birke – Beith für den Buchstaben B und wird gekennzeichnet von einem einzelnen Strich zur rechten Seite. B ist der erste Konsonant des lateinischen Alphabets.