L Luis – Caorthann – Eberesche
24ter Januar – 20ster Februar, der 4te Monat (Sorbus aucuparia/Eberesche o.Vogelbeerbaum)
Die Eberesche oder auch Vogelbeerbaum genannt mit ihren hellroten Beeren hat formidable magische und schützende Kräfte. Der irische Name (caorthann) kommt von caor, was gleichzeitig Beere und helle Flamme bedeutet. Interessant ist übrigens, dass der englische und deutsche Name, Mountain Ash und Eberesche auf die Ähnlichkeit mit der Esche hinweisen. Die Blätter beider Bäume haben eine ähnliche Form, jedoch gehören die Bäume zu unterschiedlichen Familien. So hat der deutsche Name Eberesche nichts mit dem Eber, dem Tier zu tun, sondern kommt von ‚Aberesche‘.
Volksglaube und Bräuche
Eberesche schützt vor bösen Mächten, vor allem vor Feuerfluch. Sie hindert Wiedergänger aus dem Grab zu steigen und es heisst ein Hund rennt schneller mit einem Zweig Eberesche unter dem Halsband.
Milch wurde gerne von Feenwesen gestohlen oder verhext, so dass die Butter nicht fest wurde oder die Milch sauer. So wurden Ebereschenzweige in Kuhställe gebracht und um das Butterfass gewickelt, um davor zu bewahren. In Schottland trugen die Highland-Frauen Halsketten aus Vogelbeeren als Glücksbringer. Der Glaube daran, dass eine Eberesche neben einer Haustür Hexen fernhält war so stark, dass schottische Siedler diese Bäume nach Neuseeland mitnahmen. In Irland weiss man ein Gehstock aus Ebereschenholz ist ein guter Schutz vor Feenwesen. Sollte jemand in die Welt der Feen gelockt werden, so kann er wohl mit einem Ebereschenstock wieder herausgezogen werden.
Im Mai, dem Monat der Fruchbarkeit und der Liebe, wo es hier und da schon mal zu Verrückheiten kommt sind Ebereschenzweige hervoragender Schutz vor Hexen und Feen. Demnach ist es besonders gut, wenn der erste Rauch im Kamin am ersten Maimorgen von Ebereschenholz kommt und ebenso hilft es das Haus aussen mit Eberesche und roten Stofffetzen or Faden zu schmücken. Jederzeit, egal ob im Mai oder zu anderer Jahreszeit wehrt die Eberesche böse Mächte ab.
Legenden und Mythologie
Es gibt in der irischen Mythologie die Geschichte des Liebespaars Diarmuid und Gráinne soll eigentlich den grossen Krieger Fionn heiraten, Diarmuid gefällt ihr jedoch viel besser, so laufen die beiden davon und müssen sich lange Zeit vor Fionn verstecken. Die Eberesche taucht in der Geschichte der beiden als Detail auf. Es geht um die berühmte Eberesche mit Namen ‚The Quicken Tree von Dubhros‘. Es heisst die Beeren dieses besonderen Baumes geben das Hochgefühl des Weines und die Labung von reichhaltigem Essen und gleichzeitig wird derjenige, der drei Beeren ist niemals krank. Wenn ein 110-jährige(r) die Beeren ist, fühlen er/sie sich wie 30 Jahre alt. Es heisst sogar, dass nur die Beeren dieses ‚Quicken Trees‘ zu sehen macht selbst denjenigen satt, der 9 Tage lang nichts gegessen hat. In der Tat ein magischer und machtvoller Baum, der wohl oft auch als Druiden-Baum bezeichnet wurde.
Die irische heidnische Tradition sagt die erste Frau entsprang einer Eberesche.
In diesem Kalender steht der Baum für die Zeit von Ende Januar bis Ende Februar. Hier ist der Baum verbunden mit der Göttin Brigid oder der heiligen Brigid, deren Feiertag Imbolc, der 1st Februar ist (siehe Blog über keltische und irische Festtage). Brigid, sowie die Eberesche sind verbunden mit dem Feuer und dem Schutz von Vieh. Der Ogham Buchstabe Luis L bedeutet Flamme.
Praktischer Nutzen von Ebereschen
Vor allem im Mittelalter dienten die Beeren als Nahrungsmittel und wurden auch fermentiert als Getränk genutzt. Als Kind wurde ich vor der Giftigkeit der Beeren gewarnt, tatsächlich sind sie es nicht. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und Beta-Carotin. Schmecken allerdings sehr bitter und könnten bei reichlichem Verzehr Magenprobleme verursachen.
Ebereschenholz ist ein hochwertiges Holz mit unregelmässiger Maserung und rötlicher Farbe. Es ist mässig hart, dicht, schwer und benötigt hohe Kraftaufwendung bei der Bearbeitung. Es wird hauptsächlich für Schnitz- und Drechselarbeiten, Messinstrumente, Rechenschieber und Musikinstrumente verwendet.