Onn – Gemeine Esche- Fuinseóg
16. Mai – 12. Juni = 8. Monat ( Fraxinus Excelsior/Gemeine oder Hohe Esche)
In Irland steht die Esche oft in Hecken, es ist Irlands häufigster und höchster Baum. Er kann bis zu 40 Meter hoch wachsen, meist ist er 15 bis 20 Meter gross.
Zu Anfang ist die Rinde des Baumes glatt, später bekommt sie tiefe Risse. Die Eschen stehen gerade ohne Äste am unteren Stamm, sie fallen ab, wenn der Baum wächst. Das Holz wird vielseitig genutzt, es ist stark und gleichzeitig flexibel. Es eignet sich gut für Möbel und Werkzeuggriffe und in Irland wird es für die berühmten Holzschläger für die spezielle Sportart Hurling genutzt.
Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen gab es eine staatlich geförderte Anpflanzung.
Die Esche ist krank
Die Esche prägt die irische Landschaft so sehr, dass wir uns sie nicht ohne diese Bäume vorstellen können. Doch die Eschen sterben. In 2006 kam mit jungen Setzlingen aus Holland ein Pilz nach Cork und Tipperary, der nun weithin verbreitet ist.
Die Forschung versucht resistente Bäume zu züchten. Es geht langsam, einer von hundert Bäume ist krankheitstolerant. Eine zweite Möglichkeit ist die resistente Bäume aus Asien und Ostrussland zu nutzen, es gibt Versuche, Resistenzen in der Genetik auf irische Bäume zu übertragen.
Die Esche mit ihrem starken, flexiblen Holz und zarten Blättern ist ein Symbol für neues Wachstum, verbunden mit Fruchtbarkeit und Heilung. Eine hohe, ausgewachsene Esche ist ein Symbol für das Wohlergehen des Landes selbst.
Volksglauben und Bräuche
Es gibt viele Volksglauben über die Esche. Zum Beispiel gibt es ein englisches Sprichwort: „Vermeide eine Asche/sie wirbt um den Blitz“
In Irland heisst es mit verbranntem Eschenholz kann man den Teufel vertreiben. Will man Vieh treiben und vor Schaden schützen, dann ist ein Eschenstab hervorragend geeignet. Und einen geflügelten Samen einer Esche in der Hand zu halten schützt vor Hexerei.
In den schottischen Highlands legte die Hebamme ein Ende eines grünen Eschestabes ins Feuer. Am anderen Ende trat dann eine Art Saft aus. Dieser Saft wird dem Kind als erster Tropfen Flüssigkeit gegeben, damit bekam das Kind die Stärke der Esche und war geschützt vor Hexen und Kobolden.
Die nordische Mythologie erzählt von Ygdrasil, dem Baum im Zentrum der Welt. Er ist eine Esche.
Auch Schlangen, die es in Irland nicht gibt, soll die Esche fernhalten. Der römische Naturforscher Plinius sagte: „Die Tugenden dieses Baumes sind so groß, dass keine Schlange jemals im Schatten liegen wird, den er wirft“ –
Die Esche sowie die Hasel wird stets mit Wasser in Verbindung gebracht. Man schätzt, dass von 210 Bäumen, die an heiligen Quellen wachsen 75 Eschen sind, nur übertroffen von Weißdorn. Warum ist das so? In der Folklore gibt es unzählige Verbindungen von heiligen Ritualen und Eschen, insbesondere Eschen, Quellen und Wasser. Einige Geschichten erzählen auch von Wasser, welches aus der Esche selbst kommt.
So erzählt eine Geschichte von einem Mann namens Deeley Corker in der Grafschaft Galway. Er fällte einige Eschen an einer Quelle. Als er am nächsten Tag aufwacht ist seine Unterlippe geschwollen und hängt herunter. Ständig läuft ihm nun der Speichel aus dem Mund und das bleibt so für den Rest seines Lebens.
In griechischen Mythen gilt die Esche als heilig für den Meeresgott Poseidon. So glaubten Menschen in Irland, dass die heilige Esche vor dem Ertrinken schützt. Auswanderer trugen häufig Holzstücke der Esche mit sich.
Legende und Mythologie
In Irland bringt man oft die Königin Maeve mit der Esche in Verbindung. Über sie werde ich in einem anderen Blog noch einiges berichten.
Yggdrasil, die Esche, an der sich Odin neun Tage und Nächte lang erhängte, um das Wissen der Welt zu erlangen, wird als zeitloser Wächterbaum gesehen , der an der Achse und im Zentrum des Kosmos steht. Seine Wurzeln reichen bis in die unterste Welt und dessen Zweige bis über den Himmel.
In Irland spricht man von fünf grossen Bäumen, drei davon sind Eschen. Diese drei stehen in einem Dreieck zentral in der Mitte des Landes. Somit ist die Esche wieder Zeichen des Schutzes der Göttin, der Landschaft und ihres Territoriums und somit der Fruchtbarkeit.
Die berühmteste dieser drei Eschen, Tortan soll ein mächtiger Baum gewesen sein, heisst es in einem langen Gedicht, über 220 Meter dick und über 1.300 Meter hoch. Er war so gross, dass sich alle Männer von Tortu sicher unter ihm versammeln konnten. In einer langen Zeit von grossen Stürmen und grausamen Wetter fiel der Baum und die Bewohner der Gegend verloren einen Grossteil ihres Wohlstands, da sie ihren Schutz verloren hatten. Das Gedicht sagt, dass eines Tages wieder ein neuer Baum aus den Wurzeln des alten Baumes wachsen wird. Die Wurzeln des alten Baums sind offensichtlich ein Symbol für das gälische Irland und ein Symbol des Schutzes der Souveränität der Göttin.
Saisonale Platzierung
Die Esche mit ihrer Verbindung zu Wasser, Fruchtbarkeit und Wachstum passt in den späten Frühling, den frühen Sommer.
Verwendung
Das edle Holz der Esche wird und wurde verwendet für Hurleys, Speere und für eine große Zahl anderer Zwecke: Hausbau, Zäune, Möbel, Bootsbau. Die Rinde kann zum Gerben verwendet werden und getrocknete Blätter wurden