Der Burren

Wo ich zu Hause bin

 

Ich lebe im Westen Irlands an der Südseite der Galway Bucht und am Rand des eigenartigen und magischen Burrengebiets. Der Burren,‘ An Bhoireann‘ in irisch, was steiniger Ort bedeutet, ist eine Kalkstein-Karstlandschaft. Besonders interessant auch als Gegensatz zu der grossartigen Moorlandschaft Connemaras auf der Nordseite der Galway Bucht.

 

 

 

Die Landschaft des fruchtbaren Felsens

 

Im folgenden möchte ich euch erzählen, warum dieses Gebiet hier, das Land der fruchtbaren Felsen, so interessant ist.

Ich habe hier die Informationen des Burren Beo Trusts für euch übersetzt. Dies ist eine Organisation, die hervorragende Arbeitet leistet und die ich gerne unterstütze. Am Ende des Blogs findet ihr einen Link zur Website von Burren Beo (das heisst übrigens Lebendiger Burren).

Was ist der Burren?

 

Woran denken die Leute, wenn sie an den Burren denken? Für viele müssen es die Blumen sein. Kein Wunder, denn die Region, die knapp 0,5 % unserer landesweiten Landfläche ausmacht beherbergt eine spektakuläre Vielfalt von über 70 % der einheimischen Flora Irlands, darunter 22 unserer 27 einheimischen Orchideenarten und den beliebten Blauen Enzian. Diese außergewöhnliche Flora beherbergt eine ebenso vielfältige Fauna – von wilden Ziegen bis hin zu Baummardern, eleganten Schmetterlingen und schlangenartigen Blindschleichen.

Für viele Menschen ist es die Archäologie, die im Burren am interessantesten ist: Mit über 500 Ringfestungen und über 80 bekannten neolithischen Gräbern ist der Burren in dieser Hinsicht sehr gut ausgestattet und gleicht laut Kartograph Tim Robinson „einem riesigen Denkmal vergangener Kulturen“.

Wiederum ist für andere Menschen die Landschaft selbst die Hauptanziehungskraft, die einzigartigen grauen Hügel, die einen so starken Kontrast zu Irlands sprichwörtlichen „vierzig Grüntönen“ bilden. In den Burren-Hügeln wimmelt es von geologischen Kuriositäten wie labyrinthischen Höhlensystemen, verschwindenden Bächen und Seen.

Der Burren verfügt außerdem über eine wunderbar reiche und lebendige Kultur, die möglicherweise am besten in den faszinierenden landwirtschaftlichen Traditionen zum Ausdruck kommt, die sich in der Region über Jahrtausende hinweg entwickelt haben.

 

 

Die Burren-Landschaft – ein Überblick

 

Die Burren-Hochlandregion liegt an der mittelwestlichen Küste Irlands und erstreckt sich über etwa 36.000 Hektar im Norden der Grafschaft Clare und im Süden der Grafschaft Galway. Der Begriff „Hochland“ ist jedoch etwas irreführend, da sich die Region vom Meeresspiegel bis zu bescheidenen Höhen von knapp über 300 m erstreckt. Er wird jedoch verwendet, um diese Region vo der angrenzenden „Burren-Tiefland“-Region zu unterscheiden, die sich über 20.000 ha im Osten erstreckt.

Die sichtbar fossilreichen Kalksteinschichten, die den Burren charakterisieren, entstanden vor etwa 340 Millionen Jahren auf dem Grund eines warmen, flachen Meeres und wurden durch eiszeitliche, tektonische, chemische und menschliche Prozesse über Jahrmillionen hinweg verändert. Das Ergebnis ist eine wunderbar reiche Landschaft von Ebenen, Klippen, Höhlen und Mulden. Die Wärmespeicherkapazität dieses massiven Kalksteinblocks, der stellenweise über 700 m dick ist, und der großzügige Schutz, den seine dynamische Geomorphologie bietet, trugen zu seiner Nutzung als Winterquartier für Vieh bei.

 

Wasser und Stein

Diese Landschaft die auf den ersten Blick von Stein geprägt ist, zeigt beim näheren HInschauen, dass Wasser und nicht Gestein der Schlüssel zum Burren ist. Ironischerweise sind Wasserflüsse im Burren selten sichtbar, da die meisten im Laufe der Zeit einen unterirdischen Verlauf angenommen haben, da der natürliche Säuregehalt des Regenwassers nach und nach einen Weg durch den löslichen Kalkstein erodierte.

Der Einfluss des Wassers auf die Burren-Landschaft ist jedoch allgegenwärtig, von den ausgedehnten Karstformationen bis hin zu den vielfältigen Mikrolösungsformen, die als „Karren“ bekannt sind – Rinnen, Rillen und kleine Mulden –, die in der kahlen Fläche erscheinen. Die relative Knappheit des Oberflächenwassers im Sommer ist auch ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der landwirtschaftlichen Tradition der Winterweide in diesen Gebieten.

Eine erste Beurteilung des Burren-Hochlandes würde eher auf eine lebensfeindliche Agrarlandschaft schließen lassen. Bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch, dass diese Hügel, insbesondere auf den flachen Hochebenen und auf den Stufen, die sie trennen, überraschend reichlich, wenn auch nur zeitweise, Weideland für das Vieh bieten. Dementsprechend kommt es, dass im Burren die Kühe im Winter hinauf auf die Hügel gebracht werden, während sie die Sommer in den grünen Tälern verbringen.

 

 

 

 

Der Burrenbeo Trust

ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die 2008 gegründet wurde. Sie wurde gegründet, um mehr Wertschätzung für die Burren-Landschaft zu schaffen. Durch Bedarf und Nachfrage hat sie sich entwickelt, um diesen Aufgabenbereich auch auf Landschaften außerhalb des Burren auszudehnen.

Burrenbeo Teoranta, der gemeinnützige Vorläufer des Burrenbeo Trust. Er wurde 2001 von Brendan Dunford und Ann O’Connor gegründet, um Menschen über den lebendigen Burren und die Rolle der örtlichen Gemeinschaft, insbesondere der Landwirte, zu informieren. Im Jahr 2003 wurde von Burrenbeo die Ecobeo-Initiative an Burren-Schulen eingeführt, mit dem Ziel, in die Weiterbildung der zukünftigen ‚Wächter‘ des Burren zu investieren. Es folgten weitere Entwicklungen, darunter monatliche Spaziergänge, monatliche Newsletter und sogar ein Naturschutzcafé – Cafébeo –, bis 2008 beschlossen wurde, Burrenbeo als gemeinnützige Stiftung auf Mitgliederbasis neu zu gründen. Dies signalisierte die deutliche Erweiterung des Arbeitsprogramms von Burrenbeo auf derzeit insgesamt 26 verschiedene Programme. Sie basieren alle auf einem Modell des von der Gemeinde betriebenen Naturschutzes. Während sich Brendan immer noch ehrenamtlich aktiv für die Wohltätigkeitsorganisation engagiert, verstarb Ann leider im Jahr 2015. Ihr Vermächtnis für den Burren bleibt jedoch bestehen. Heute ist Burrenbeo Trust eine florierende, integrative Organisation, die sich der Gestaltung einer besseren Zukunft für den Burren, seine Gemeinden und alle, die diesen besonderen Ort lieben, widmet.

Weitere Informationen findet ihr hier https://burrenbeo.com

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