Seit 2.000 Jahren ist St. Patrick der unbestrittene, ungekrönte König Irlands. Er wird mit Paraden und Feierlichkeiten auf der ganzen Welt gefeiert, die jedes Jahr um den 17. März stattfinden.
Es ist unglaublich, wie Patrick, der in Wales geborene Sohn eines Steuereintreibers, der von irischen Sklavenhändlern entführt und als freie Arbeitskraft an einen Bauern verkauft wurde, zu einer so unglaublichen Ikone geworden ist. Kein anderer Heiliger oder keine andere Gottheit kommt dem nahe.
St Brigid’s Tag
Doch nun hat die irische Regierung mit dem St. Brigid’s Day, ein Feiertag am ersten Montag im Februar (denn in Irland fallen alle Feiertage ausser St Patrick’s Day und Weihnachten immer auf einen Montag, den Bank Holiday Monday). Dieser neue Feiertag wird nun seit 2023 gefeiert. Es wurde Zeit, St Brigid, oder auch die heidnische Göttin Brigid ist eine wichtige Figur in Irland.
Der 1. Februar wird nun in ganz Irland gefeiert, indem man an die bemerkenswerte Geschichte der Heiligen Brigid erinnert und bestimmten irischen Traditionen folgt.
Brigid, heidnische Göttin und christliche Heilige
Der St.-Brigid-Tag ist darüberhinaus mit dem keltischen Imbolc-Fest verbunden. Dieses Fest markiert den 1. Februar als Frühlingsanfang. Folglich feiert es das Ende des dunklen, düsteren Winters.
Die keltische Göttin Bríd galt als Göttin der Heilung. Die Kelten feierten Bríd an diesem Tag, welcher die Erneuerung, das neue Wachstum und den Schritt aus der Dunkelheit signalisierte.
Die heilige Brigid, die vermutlich in der Grafschaft Louth geboren wurde, wird für ihre Rolle bei der Bekehrung irischer Stämme zum Christentum und der Gründung des möglicherweise ältesten irischen Klosters in der Grafschaft Kildare geehrt.
Sie ist seit langem eine beliebte Heilige, die in irischen Bräuchen und Traditionen anerkannt ist. In Bezug auf die Anzahl der Bräuche, die um ihren Segen und ihre Führung bitten, steht sie nach St. Patrick an zweiter Stelle.
Traditionen und Bräuche zum St.-Brigid-Tag
Der in Wicklow ansässige Folklorist Johnny Dillon, der mit der National Folklore Collection in Dublin zusammenarbeitet, hat einige wichtige Fakten über die Heilige zusammengesucht.
So gab es den Brauch in Erinnerung an den Mantel der Heiligen Brigid, symbolische Stoffstreifen in die Kleidung der Fischer einzuweben, um sie vor dem Ertrinken zu schützen?
Brigid soll am Vorabend von Imbolc auf der Erde wandeln. Vor dem Zubettgehen kann jedes Haushaltsmitglied ein Kleidungsstück oder einen Stoffstreifen draußen lassen, damit Brigid es segnen kann. Der Haushaltsvorstand erstickt (oder „löscht“) das Feuer und fegt die Asche glatt.
Am Morgen suchen sie nach einer Art Markierung in der Asche. Einem Zeichen dafür, dass Brigid in der Nacht oder am Morgen dort vorbeigekommen ist. Die Kleidung oder Stoffstreifen werden hineingebracht. Es wird angenommen, dass sie heilende und schützende Kräfte haben.
Die Bedeutung des St. Brigid’s Kreuz
Die irische Tradition, am Imbolc oder Lá Fhéile Bhríde (Tag der Heiligen Brigid) Kreuze aus Binsen oder Stroh zu flechten, wird von den meisten Iren als christliches Ritual in Erinnerung gehalten.
Die Spirale des Brigid-Kreuzes erinnert an den Nordstern und das Muster, das der Große Wagen im Laufe eines Jahres am Himmel erzeugt. Während sich der Nachthimmel um den Nordstern dreht, dreht sich der Große Wagen durch das Jahreszeitenjahr wie der Zeiger einer Uhr.
Die Göttin Brigid ist die Hüterin des Feuers und der Lebensflamme. Wir erhalten dieses Feuer, damit wir in der Kälte des Winters nicht sterben und damit die Familienlinien nicht durch das Trauma der kalten Monate zerstört werden. Im Winter wird Brigid zur Cailleach, zur alten Frau. Sie sammelt zu Imbolc das Reisig, das Anzündholz, so dass diese Feuer sie zur Quelle der Regeneration bringen.
Die christliche Interpretation in Irland macht Brigid zu einer Nonne, und das spiralförmige Kreuz, welches von Erwachsenen und Kindern zum 1. Februar aus Binsen geflochten wird, soll die heilige Brigid selbst erfunden haben, als sie am Krankenbett eines sterbenden Königs sass und Binsen vom Boden aufsammelte, um daraus ein heiliges Kreuz zu formen.
St. Brigid ist die Schutzpatronin von Babys, Schmieden, Schiffern, Viehzüchtern, Kindern, deren Eltern nicht verheiratet sind, Kindern, deren Mütter von den Vätern der Kinder misshandelt werden, Clan Douglas, Sennerinnen, Molkereiarbeitern, Flüchtlingen, Irland, Leinster, Seeleuten, Hebammen, Melkerinnen, Nonnen, Dichter, die Armen, Geflügelzüchter, Druckerpressen, Seeleute, Gelehrte, Reisende und Wassermänner. Sie ist ein vielbeschäftigte Heilige!
Nun ist es gut zu wissen, dass das irische Pantheon der Götter, Geister und heiligen Männer endlich das Erbe einer Frau in Erinnerung behalten wird.
Das Fest der Brigid, auch bekannt als Imbolc. Es markiert die Ankunft längerer, wärmerer Tage und die ersten Anzeichen des Frühlings am 1. Februar.
Keltisches Fest Imbolc
Wie viele andere Feiertage im irischen Kalender geht auch Brigid auf die Zeit vor dem Christentum zurück. Ihre Wurzeln liegen im keltischen Fest Imbolc, dem Fest der Göttin Brigid, das vor mindestens fünf Jahrtausenden gefeiert wurde.
Heilung, Feuer und Poesie
Im Altirischen bedeutet Imbolc „im Bauch“, eine Anspielung auf das Lammen und die Erneuerung, die der Frühling verspricht. Brigid war eine dreifache Göttin – der Heilung, des Feuers und der Poesie – und die Heilige, die ihren Namen annahm und im Jahr 450 n. Chr. geboren wurde, hatte einige dieser gleichen Assoziationen.
Der Legende nach war sie unter anderem die Schutzpatronin der Dichter und Hebammen. Sie unterhielt neben dem von ihr gegründeten Kloster in Kildare ein heiliges Feuer. Sie ist neben St. Patrick und St. Columcille eine der drei Schutzheiligen Irlands.
Die weiteren keltischen Festivals
Der Zyklus der keltischen Festivals ist vielleicht der interessanteste Aspekt der keltischen Herangehensweise an die Zeit. Sicherlich der Aspekt, dem wir heutzutage am einfachsten folgen können. In unserer modernen Welt haben wir den engen Kontakt zu den Jahreszeiten verloren. Das eine große westliche Winterfest ist eher eine Zeit, in der die Kassen klingeln, als dass man einen Wechsel im Jahreszyklus einläutet. Die Beobachtung der keltischen Feste könnten neuen Rhythmus und Kontinuität in unser Leben bringen.
Samhain
Das keltische Jahr begann mit Samhain. Es wurde um den 31. Oktober herum gefeiert und war eine Zeit bewusster Widersprüchlichkeit. Es war auch eine Zeit, in der man glaubte, der Schleier zwischen dieser Welt und der Anderswelt sei so dünn, dass die Toten zurückkehren konnten, um sich an den Feuerstätten der Lebenden zu wärmen. Einige der Lebenden – insbesondere Dichter – konnten die Anderswelt durch die Türen der Sidhe, der Feen betreten, wie zum Beispiel auf dem Hügel von Tara.
Zu Samhain wurde Vieh für den Winter hereingebracht Die irische Kriegerelite, die Fianna, gaben den Krieg bis Beltaine auf. Es war eine heilige Zeit, deren Frieden nicht unterbrochen wurde. Nur in ritualisierten Kämpfen massen Krieger ihre Stärke.
Unser modernes Halloween hat seinen Ursprung in Samhain, und eine Erklärung für die traditionellen Kürbislaternen ist, dass die Kelten zu dieser Zeit einst die Schädel ihrer Vorfahren vor ihre Türen stellten. Die Christen übernahmen das keltische Fest und machten daraus Allerheiligen.
Imbolc
Zur Lamm-Zeit, etwa am 1. Februat feierte man mit Imbolc den Beginn des Endes des Winters. Man feierte die Rückkehr des jungfräulichen Aspekts der Göttin Brigid, einer ihrer drei Aspekte von Jungfrau, Mutter und Greisin. Dies blieb bis in die christliche Zeit als das Fest der Brigid erhalten (siehe oben)
Beltaine
Beltaine, das um den 1. Mai herum gefeiert wurde, war ein weiteres Feuerfest; Aber während Samhain mit dem Untertauchen und Zurückziehen assoziiert wurde, brach Beltaine mit einer überreichen Fruchtbarkeit hervor. In einer rituellen Reinigungszeremonie, die möglicherweise auch praktische Zwecke hatte, wurden Rinder aus den Winterquartieren gelassen und zwischen zwei Feuern hindurch getrieben. Es war eine Zeit für Feste, für die Paarung von Tieren. Auch eine Zeit für Scheidungen – denn es gab Ehen auf Probe, vielleicht im August zu Lunasa geschlossen, konnten sie jetzt noch abgebrochen werden. Es war sozusagen ein Probejahr. Wie Samhain war es eine Zeit der Brettspiele – aber auch des Reisens zwischen den Welten.
Beltaine war das heilige Fest des Gott Belenos, dem Strahlenden. Tatsächlich leitet sich das Wort „Beltaine“ von Bel-tinne – Feuer von Bel – ab. Wie oben erwähnt, läutete Beltaine für die Fianna den Beginn der „Kampfsaison“ ein.
Beltaine ist der Ursprung heidnischer Maifeierlichkeiten wie der des Maibaumtanzes, der „Königin des Mai“ und des Schmückens heiliger Brunnen und Quellen mit Blumen, wie es in manchen ländlichen Gegenden immer noch praktiziert wird.
Lughnasadh
Lughnasadh oder Lunasa, auch der irische Name für August, war ein Sommerfest, das bis zu zwei Wochen zu beiden Seiten des Tages dauerte und auf den 31. Juli fiel. Es soll vom Gott Lugh nach Irland eingeführt worden sein und war daher diesem Gott heilig. Die Römer identifizierten Lugh mit Merkur. Auf jeden Fall sind beide Götter mit Geschick verbunden. Dieses Fest wurde mit Geschicklichkeitswettbewerben, darunter Pferderennen, gefeiert. Es gab auch Kuhhandel. Vielleicht war das Fest deshalb auch mit der Fruchtbarkeitsgöttin Macha verbunden, die im Kindbett stirbt, nachdem sie zum Wettrennen gegen die Fianna gezwungen wurde.
In Irland wurde das Festival besonders mit Emain Macha, dem Ort Machas in Ulster in Verbindung gebracht, wurde aber auch an vielen anderen Orten gefeiert, wie zum Beispiel in der königlichen Festung von Tara.
Vielerorts in Irland werden alte Traditionen auferlebt, es gibt grosse Feste zu den verschiedenen wichtigen Zeiten, wie zum Beispiel an Bealtaine, Anfang Mai, das grosse und mittlerweile weithin bekannte Feuerfestival in Uisneach, dem ‚Nabel Irlands‘.
Dazu gehören auch die Feste zur Winter- und Sommersonnenwende und den Equinoxes. Wie zum Beispiel die Wintersonnenwende am Grabhügel von Newgrange.
Mehr zu diesen Festen ein anderes Mal…