Heute am 17. März ist der Tag des heiligen Patrick, der überall in der Welt gefeiert wird. Mit Kleeblättern, Leprechauns und allem was grün ist oder grün wird an diesem Tag. Darüber wird vielerorts berichtet, denn Patrick ist der bekannteste irische Heilige. Ich dachte mir, ich erzähle Euch ein bisschen über den heiligen Columcille, neben der heiligen Brigid einer der drei wichtigsten Heiligen Irlands.
St Colmcille
Sein Gedenktag ist der 9. Juni, der Tag, an dem er im Jahr 597 n. Chr. starb – im beeindruckenden Alter von 75 Jahren.
Der Stolz von Donegal
Colmcille wurde am 7. Dezember 521 in Gartan, in der Nähe vom See Gartan in der Grafschaft Donegal, geboren.
Er war auch als Columba bekannt, eine lateinische Version von Colum. Das Suffix „cille“, das am Ende seines Namens hinzugefügt wurde, bedeutet „von den Kirchen“.
Väterlicherseits war er Ururenkel des berühmten Niall of the Nine Hostages – eines irischen Hochkönigs des 5. Jahrhunderts. Das Dorf Glencolmcille in Donegal nahe der berühmten Klippen von Sliabh Liag ist ihm zu Ehren benannt.
Der junge Colmcille trat im Alter von 20 Jahren in das Priestertum ein, als er Schüler der Clonard Abbey wurde, die am Fluss Boyne in der heutigen Grafschaft Meath liegt.
Als ihm ein Verwandter etwas Land in Derry schenkte, beschloss er, ein eigenes Kloster zu gründen. Dies ermöglichte es ihm im nördichen Irland den christlichen Glauben zu verbreiten.
Colmcille gründete in nur 10 Jahren etwa 30 Klöster und inspirierte viele Menschen mit seiner ihm eigenen Heiligkeit.
Unruhestifter
Dennoch war Colmcille kein Engel. Seine starke Persönlichkeit und seine energischen Predigten erschütterten die Gemüter, und im Jahr 563 n. Chr. wurde er beschuldigt, einen Krieg zwischen zwei irischen Stämmen angezettelt zu haben.
Nach dem Tod von Curnan von Connaught, den Colmcille beschützen sollte, drohten mehrere Geistliche und Gelehrte, ihn zu exkommunizieren
Stattdessen wurde Colmcille vom Hochkönig dazu verurteilt, Irland nie wiederzusehen, und mit zwölf Gefährten nach Schottland verbannt. Er ließ sich auf einer trostlosen schottischen Insel namens Iona nieder, wo er die meisten seiner verbleibenden Jahre verbringen würde.
Friedenshüter
Im Jahr 575 wurde Colmcille nach Irland gerufen, um einen Streit zwischen dem Hochkönig und wichtigen irischen Dichtern zu schlichten. Er bestand darauf, den Bedingungen seines Exils treu zu bleiben und Irland nie wieder „sehen“ zu dürfen, und reiste mit verbundenen Augen.
Sein beachtlicher Ruf wurde von allen in Irland respektiert. Er sprach mit solcher Kraft und Autorität zu den versammelten Adligen und Geistlichen, dass der König überzeugt war, die Feindseligkeiten würden ein Ende finden.
Colmcille verbrachte den Rest seines Lebens auf Iona, wo er betete, fastete und seinen Mönchen beibrachte, die Heiligen Schriften zu lesen und kunstvoll abzuschreiben.
Intellektueller
Er war ein bekannter „Literat“, schrieb mehrere Hymnen und wurde für die Transkription von über 300 Büchern und Manuskripten verantwortlich gemacht.
Colmcille starb auf Iona und wurde 597 von seinen Mönchen in der von ihm gegründeten Abtei beigesetzt.
Im Jahr 794 fielen die Wikinger in Iona ein und plünderten einen Großteil der Relikte, die Colmcille während seines Lebens angesammelt hatte.
Entdeckte er Nessie?
Am 22. August 565 soll St. Colmcille dem Ungeheuer von Loch Ness begegnet sein – was als erster Hinweis auf das mythische schottische Tier überhaupt gesehen wird.
Als Columba durch Schottland reiste, musste er Loch Ness überqueren, doch Nessie hatte andere Pläne. Colmcille hob seine Hand, um das Kreuzzeichen zu machen, befahl dem Tier und sagte: „Du wirst nicht weitergehen und den Mann nicht berühren; geh sofort zurück.“
Auf die Stimme des Heiligen hin floh das Monster erschrocken, „schneller, als wenn es mit Seilen zurückgezogen worden wäre.“ Die örtlichen Heiden waren erstaunt und konvertierten aufgrund des Wunders sogleich zum Christentum.
Mann der Wunder
St. Colmcille wird eine Reihe von Wundern zugeschrieben – etwa die Heilung kranker Menschen, die Vertreibung bösartiger Geister, die Unterwerfung wilder Tiere, die Beruhigung von Stürmen und sogar die Wiederbelebung toter Menschen.
Er soll auch „landwirtschaftliche Wunder“ vollbracht haben, die für das einfache Volk Irlands und der britischen Inseln von besonderer Bedeutung waren, etwa als er einen Dämon aus einem Eimer trieb und verschüttete Milch in den Behälter zurückgab.
Ein Symbol
St. Colmcille ist nicht nur einer der drei Schutzheiligen Irlands, sondern auch der Schutzpatron der Stadt Derry. Dort gründete er 540 n. Chr. eine Klostersiedlung.
Die Kathedrale der Church of Ireland in Derry ist ebenfalls St. Columba gewidmet, ebenso wie die St. Colmcilles Primary School und die St. Colmcilles Community School in Dublin.
Irlands nationale Fluggesellschaft Aer Lingus hat zum Gedenken an den Heiligen eines seiner Airbus A330-Flugzeuge St. Columba benannt.